Obwohl in diesem Bericht die Änderungen auf dem Energiedienstleistungsmarkt mit der BEG Anfang 2021 natürlich nicht mit einbezogen sind, gibt er einen wissenschaftlich fundierten Überblick über das Geschehen auf dem Markt. Die Marktbeobachtung richtet sich insbesondere auf Energiedienstleistungen (EDL), die „mit dezidiertem Fokus auf die Steigerung der Energieeffizienz eigenständig und tendenziell entgeltlich angeboten werden“ (BfEE 2021) Energieeffizienzdienstleistungen sind dabei „jede durch Dritte vertraglich erbrachte Tätigkeit, durch welche die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen vorbereitet, unterstützt, geplant oder durchgeführt wird“ (EDL-G, §2, Nr. 6).
Der deutsche Markt für Energieeffizienzdienstleistungen wird unterteilt in die drei großen Teilbereiche Energieberatung, Energie-Contracting und Energiemanagement und kann mit einem Gesamtumsatz von jährlich etwa 9 Milliarden Euro als robust und stabil eingeschätzt werden (vgl. BfEE 2021).
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Analysiert wurden in der Studie ausschließlich Bundesförderprogramme für Energieberatung
- Marktvolumen von Energieberatung auf dem EDL-Markt: rund 400 Millionen Euro nach Energie-Contracting mit 6,7-9,7 Milliarden Euro Marktvolumen
- 11.000 bis 12.500 aktive Energieberater im Jahr 2019 auf dem Markt
- Preise und Stundensätze nahezu aller Energieberatungsleistungen sind gestiegen
- Die Abdeckung mit Beratungsangeboten ist bundesweit zufriedenstellend gegeben, der Markt für Energieberatungsleistungen stellt sich ausgereift und stabil dar. Es wird davon ausgegangen, dass der Markt weiter wachsen wird.
- 80 % der Energieberatungsbüros sind Architektur- und Bauingenieurbüros, sonstige Ingenieurbüros und reine Energieberatungsbüros; die meisten davon sind Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern.
- Fast die Hälfte der befragten Unternehmen erreicht maximal 80.000 Euro Umsatz im Jahr 2018. Der Umsatzanteil für Energieberatungen beträgt dabei im Durchschnitt 28 Prozent.
- Die mit Abstand am häufigsten angebotene Energieberatungsform ist die Energieberatung für Wohngebäude, GIH-Mitglieder haben einen entscheidenden Anteil am Volumen der durchgeführten BAFA-Beratungen.
- Die wichtigste Kundengruppe am Markt sind private Haushalte, gefolgt von der Immobilienwirtschaft.
- Der Anteil staatlich geförderter Beratungen liegt im Wohngebäudebereich beim Kunden mit ausführlichem Bericht bei 57 Prozent, im Wohngebäudebereich nahmen im Jahr 2019 also die Mehrheit der Kunden die Bundesförderprogramme in Anspruch.
- Über dreiviertel der Energieberater weisen einen Hochschulabschluss auf, 10 Prozent der Befragten haben eine Basisqualifikation aus einem handwerklichen Bereich oder sind staatlich geprüfte Techniker.
- Die regionale Verteilung ist deckungsgleich mit den GIH Mitgliederzahlen: Es besteht ein Nord-Süd-Gefälle mit den meisten Anbietern von Energieberatungsdienstleistungen bzw. GIH-Mitgliedern mit Sitz in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
- Die Zufriedenheit mit Energieberatungsdienstleistungen war im Jahr 2019 mit über 80 Prozent sehr hoch, Energieberatung hat einen guten Ruf auf dem Markt und ist insgesamt gut aufgestellt. In 2019 wurde davon ausgegangen, dass der Bedarf gedeckt werden konnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Energieberatungsmarkt in Hinblick auf die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung – und in diesem Rahmen die neue BEG und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage – entwickeln wird.
- Von 2017 bis 2019 sind das Marktvolumen von Energieberatungsleistungen ebenso das Angebot, Beratungszahlen und -kosten sowie Stundensätze jedenfalls weitgehend stabil geblieben bzw. sogar gestiegen.
- Bei Privathaushalten und Unternehmen ist noch ungenutztes Potenzial für Energieberatungsdienstleistungen vorhanden.
Indikatoren und Methoden
Evaluiert wurden innerhalb der drei großen Teilbereiche bestimmte Indikatoren, anhand derer der Markt messbar gemacht werden konnte:
- Standardisierte, im zeitlichen Verlauf vergleichbare Marktkennzahlen für alle relevanten Produkte (Marktmonitoring),
- Motivationen, Hemmnisse und Informationswege von Anbietern und Nachfragern sowie Erwartungshaltungen bezüglich der Marktentwicklung.
Um die genannten Indikatoren zu erfassen, wurden einerseits Literatur- und Dokumentenanalysen durchgeführt. Als Grundlage der Literatur- und Dokumentenanalyse dienten vorhandene Daten- und Informationsquellen wie Förderdaten und Evaluationsberichte, Daten und Studien von Verbänden, wissenschaftliche Studien und viele mehr. Insbesondere die Energieeffizienzexpertenliste stütze die Studie wesentlich. Andererseits wurden empirische Daten über standardisierte Befragungen durch Telefoninterviews und Online-Fragebögen erhoben. Befragt wurden Anbieter von Energiedienstleistungen sowie auf der Nachfrageseite Unternehmen, Privathaushalte und die öffentliche Hand.
Der Teilbereich Energieberatung, deren Analyse den GIH besonders interessiert, wird in der Studie definiert als eine „individuelle Kommunikation zwischen einem Beratenen und einem Berater“ (BfEE 2020). Es handelt sich also in dieser Definition nicht nur um reine Informationsdienstleistungen, sondern immer um einen kommunikativen Prozess, der auf die individuelle Situation des Kunden eingeht. In der Energieberatungspraxis sind dies eine große Fülle an Online-Checks, digitalen Angeboten bis hin zu aufsuchenden Beratungen durch Fachleute, unterschiedlich in Ort und Plattform der Beratungen, enthaltenen Leistungsbausteinen, Art der Ergebniskommunikation und der Einbettung in andere Dienstleistungen. In der vorliegenden Studie der BfEE wurden innerhalb der Energieberatung insbesondere die Produkte beleuchtet, die im Rahmen von Bundesförderprogrammen gefördert werden und die somit als Begriff eindeutig definiert sind. Dazu zählen:
- Energieaudits nach DIN 16247-1
- Energieberatung für Wohngebäude
- Beratung beim Kunden im Haus mit ausführlichem Bericht
- Kurzberatung beim Kunden im Haus
- Beratung in einer Beratungsstelle
- Energieberatung für Nicht-Wohngebäude nach DIN 18599
- Energieberatung für Anlagen/Produktionsprozesse
Marktvolumen
Mit einem Marktvolumen von rund 400 Millionen Euro blieb der Gesamtmarkt für Energieberatungsleistungen stabil und stieg im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht an. Die Energieberatung war im Jahr 2019 der zweitgrößte Teilbereich auf dem EDL-Markt hinter Energie-Contracting mit 6,7-9,7 Milliarden Euro Marktvolumen. Das Marktvolumen von Energiemanagement betrug 2019 ca. 109 Millionen Euro. Das Marktvolumen der Energieberatung wird vor allem beeinflusst durch die in Deutschland tätigen Energieberater, auch wenn die Anzahl der tatsächlich Aktiven aufgrund des nicht klar definierten Berufsbilds sehr schwer abzuschätzen ist. Die Energieeffizienzexpertenliste dient als Grundlage der Schätzungen. Es ergibt sich eine Zahl zwischen 11.000 und 12.500 aktiven Energieberatern im Jahr 2019. Interessant ist hier, dass etwa sieben Prozent der in der Stichprobe vertretenen Berater aus dem Handwerk kommen und damit die Expertenliste recht gut abbildet. In den Beratungsprogrammen (Energieberatung Wohngebäude und Energieberatung im Mittelstand) lag der Anteil von Handwerkern und Schornsteinfegern unter den zugelassenen Energieberatern im Jahr 2019 bei 5%. Verglichen mit den Mitgliedszahlen im GIH erscheint die Zahl von 5 bzw. 7% Handwerkern innerhalb der Gruppe der Energieberater deutlich zu weit nach unten gegriffen. Denn bei der GIH-Mitgliederumfrage kam heraus, dass die Hälfte aller GIH-Mitglieder Handwerksmeister ist. Zuzüglich der Zahlen anderer Verbände und Netzwerkpartner dürfte die Zahl von Handwerkern, die als Energieberater regelmäßig und professionell tätig sind, weit darüber liegen.
Preise und Stundensätze
Gegenüber den Vorjahren sind die Verkaufspreise nahezu aller Energieberatungsleistungen erfreulicherweise gestiegen. Es zeigt sich erneut, dass höherwertige und technisch aufwändigere Beratungen im Nicht-Wohngebäudebereich für Unternehmen und die öffentliche Hand zwar seltener angeboten werden, aber dafür einen deutlich höheren Preis erzielen. Hier sind die erzielbaren Stundensätze – aber auch der Aufwand – für Energieberater deutlich höher als im Wohngebäudebereich. Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Verkaufspreise sowie den Aufwand für Energieberaterinnen und Energieberater in Stunden und die daraus resultierenden Stundensätze aufgeschlüsselt nach Beratungsformen.
Marktentwicklung
Die Studie fand heraus, dass die Abdeckung mit Beratungsangeboten bundesweit zufriedenstellend gegeben ist und sich der Markt für Energieberatungsleistungen ausgereift und stabil darstellt. Bundesförderprogramme werden weitgehend stabil genutzt, die Anbieterzahl und -struktur ist gleichbleibend. Ein Großteil der Energieberater geht davon aus, dass der Markt insbesondere bei Energieberatungen für Unternehmen und Privathaushalten weiterhin wachsen wird (59 % bzw. 60% der Nennung in den Kategorien „wachsend“, „stark wachsend“ oder „sehr stark wachsend“). Im Vergleich zum Vorjahr gehen allerdings weniger Energieberater davon aus, dass Energieberatungen für die öffentliche Hand weiterhin ansteigen werden. Insgesamt wird die Marktentwicklung von Energieberatern aber als positiv eingeschätzt.
Angebot
Von der ausgegangenen Zahl zwischen 11.000 und 12.500 regelmäßig professionell tätigen Energieberatern ordnen diese ihre Betriebe im Wesentlichen den drei Bereichen Architektur- und Bauingenieurbüros, Sonstige Ingenieurbüros und Energieberatungsbüros zu. Diese drei Arten von Büros machen 80% der Betriebe aus. Darüber hinaus ordnen sich 5-6% der Berater einem Handwerksbetrieb und 6% einem Energieversorgungsunternehmen oder Stadtwerk zu. Die Hälfte aller Befragten gab an, Energiedienstleistungen seien das Kerngeschäft ihres Unternehmens.
Die meisten der befragten Marktteilnehmer auf Angebotsseite sind Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern. Berücksichtigung finden müssen aber auch einige große Unternehmen, z.B. Energieversorger, die als Akteure am Markt sind und über erheblich mehr Personalkapazitäten verfügen.
Fast die Hälfte der befragten Unternehmen erreicht maximal 80.000 Euro Umsatz im Jahr 2018. Der Umsatzanteil für Energieberatungen beträgt dabei im Durchschnitt 28 Prozent. Nur bei 8 Prozent der Befragten machen Energieberatungen 75% des Gesamtumsatzes aus. Es besteht die Vermutung des Befragungsteams, dass viele Architektur- und Bauingenieurbüros nicht mit der Energieberatung, sondern der Umsetzung von Maßnahmen an sich einen großen Teil ihrer Umsätze erzielen.
Die mit Abstand am häufigsten angebotene Energieberatungsform ist die Energieberatung für Wohngebäude. 78 Prozent aller Berater bieten diese Beratungen an. Die Hälfte der befragten Berater bieten Beratungen für Nichtwohngebäude an. Bemerkenswert ist hier, dass zwar etwa ein Drittel der Berater Energieaudits und Beratungen für Anlagen und Produktionsprozesse durchführen, hiermit aber nicht Umsatzanteile in ähnlicher Höhe wie bei Wohngebäuden einhergehen. Die komplexeren Beratungsformen werden von weniger Beratern angeboten, machen aber deutlich höhere Umsatzanteile am Gesamtmarkt aus. Die am häufigsten angebotene Beratungsform der Energieberatung für Wohngebäude teilt sich wiederum auf in weitere Unterangebote:
- Beim Kunden im Haus mit ausführlichem Bericht (z.B. BAFA Energieberatung für Wohngebäude) (86%)
- Kürzere Energie-Checks (63%)
- Telefonische Beratungen und Online-Chats (27%)
- Stationäre Beratungen (17%)
Der GIH hat bei seiner internen Mitgliederbefragung im Jahr 2020 herausgefunden, dass die für die Förderprogramme der BAFA zugelassenen GIH-Mitglieder im Jahr 2020 haben im Jahr 2020 34 % der gesamten Anträge im Bereich Wohngebäude und 46 % der gesamten Anträge im Bereich Wohngebäude davon als iSFP erstellt haben. GIH-Mitglieder haben also einen entscheidenden Anteil am Volumen der durchgeführten BAFA-Beratungen.
Darin zeigt sich auch, dass die wichtigste Kundengruppe am Markt Privathaushalte, gefolgt von der Immobilienwirtschaft ist. Bemerkenswert dabei ist, dass unter den privaten Haushalten bereits über die Hälfte eine Energieberatung in Anspruch genommen hat. Bei denjenigen Haushalten, die noch keine Energieberatung genutzt haben, sind 78% grundsätzlich bereit dafür. Das Marktpotenzial ist laut Studie in 2019 also durchaus gegeben.
Der Anteil staatlich geförderter Beratungen liegt im Wohngebäudebereich beim Kunden mit ausführlichem Bericht bei 57 Prozent, bei Energieberatungen für Anlagen und Produktionsprozesse bei 44 Prozent und bei Energieaudits bei 36 Prozent. Im Wohngebäudebereich nahmen im Jahr 2019 also die Mehrheit der Kunden die Bundesförderprogramme in Anspruch.
Die Anbieter von Energieberatungsleistungen zeichnen sich wie in den Vorjahren durch eine hohe Qualifikation und Spezialisierung aus. Die allermeisten Berater (76%) weisen einen Hochschulabschluss auf, 10 Prozent der Befragten haben eine Basisqualifikation aus einem handwerklichen Bereich oder sind staatlich geprüfte Techniker. Dazu hat ein großer Teil der Energieberater eine oder mehrere Zusatzqualifikationen erworben. Fast alle Befragten gaben an, gezielt Angebote zur Weiterbildung zu nutzen. Auch der GIH bietet entsprechende Weiterbildungen für Energieberater an.
Zur Kundengewinnung dient den Energieberatern nach Ergebnissen der Studie hauptsächlich die mündliche Weiterempfehlung sowie die Eintragung auf Anbieter- und Expertenlisten. Dies bestätigt noch einmal die Marktlage von Energieberatungsdienstleistungen: Es findet sich eine Angebotsstruktur mit vielen kleinen Akteuren, die in der Regel hochspezialisiert allein oder in kleinen Gruppen arbeiten. Professionelle Kundengewinnung erfolgt selten, zumal die Angebotsbücher der aktiven Marktteilnehmer in 2019 voll gewesen sein dürften.
Regionale Verteilung
Die EDL-Marktanalyse der BfEE fand heraus, dass jedes Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mindestens 296 Anbieter innerhalb eines bestimmten Radius aufweist und damit auf Bundesgebiet flächendeckend Energieberatungsleistungen angeboten werden. Dennoch zeigt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle daran, dass die meisten Anbieter von Energieberatungsdienstleistungen ihren Sitz in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen haben, mit einer starken Überzahl in Baden-Württemberg.
Diese Zahlen sind etwa deckungsgleich mit den Mitgliederzahlen des GIH: Baden-Württemberg ist mit über 600 Mitgliedern der größte Landesverband, gefolgt von Bayern mit über 400 Mitgliedern, NRW und Hessen.
Zufriedenheit mit Energieberatungsleistungen
Positiv zu vermerken ist, dass die Zufriedenheit mit Energieberatungsdienstleistungen im Jahr 2019 mit über 80 Prozent sehr hoch war. Die Rate an unzufriedenen Kunden liegt sowohl bei Mietern als auch bei Eigentümern bei unter 10 Prozent! Die meisten Eigentümerhaushalte, die keine Energieberatung nutzen wollten, gaben an, es fehle ihrer Einschätzung nach Handlungsbedarf am Gebäude und die Energiekosten seien ohnehin niedrig. Weiterhin sei der Mehrwert der Beratung nicht erkennbar bzw. Fragen zum Thema würden lieber ohne Berater geklärt werden. Dies zeigt, dass die Energieberatung einen guten Ruf hat und der Markt insgesamt gut aufgestellt ist. Weitere Befragungen zeigten, dass die Befragten von einem guten Zustand ihres Gebäudes ausgingen. Das Hauptziel von Sanierungen sei es, die Energiekosten zu senken. Es ist anzunehmen, dass die Einschätzung der Befragten mit Hinblick auf das eigene Gebäude unzutreffend ist. Es fehlte in 2019 also möglicherweise der Anreiz für Modernisierung im Gebäudesektor.
Fazit
Die Bundesregierung wollte dem fehlenden Anreiz für Modernisierung mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die zum 1. Januar 2021 in Kraft getreten ist, entgegenwirken und Eigentümern deutlich mehr Anreize zum energieeffizienten Sanieren und Bauen schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geschätzte Notwendigkeit von Energieberatung bei Eigentümern damit verändern wird. Von 2017 bis 2019 sind das Marktvolumen von Energieberatungsleistungen ebenso das Angebot, Beratungszahlen und -kosten sowie Stundensätze jedenfalls weitgehend stabil geblieben bzw. sogar gestiegen. Mit der Marktanalyse 2019 wird davon ausgegangen, dass „für den aktuellen Bedarf ein ausreichendes Angebot an qualifizierter Energieberatung gewährleistet“ ist (BfEE 2020, S. 51). Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung – und in diesem Rahmen die neue BEG und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage – darf dies aus heutiger Perspektive aber mindestens angezweifelt werden. Fakt ist, dass insbesondere bei Privathaushalten und Unternehmen noch ungenutztes Potential für Energieberatungsdienstleistungen vorhanden ist, das weiteres Marktwachstum ermöglichen könnte. Kritisch zu sehen ist in diesem Zusammenhang auch die bereits jetzt hohe Auslastung auf Anbieterseite in der Baubranche und damit die geringe Verfügbarkeit von Leistungen auf der Nachfrageseite und die niedrigen Energiepreise, die die Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen verringern.
Quellen:
Bundesstelle für Energieeffizienz beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (2021): Allgemeine Marktkennzahlen. https://www.bfee-online.de/BfEE/DE/Energiedienstleistungen/Marktkennzahlen/marktkennzahlen_node.html [11.03.2021].
Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) (Hrsg.) im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: „Empirische Untersuchung des Marktes für Energiedienstleistungen, Energieaudits und andere Energieeffizienzmaßnahmen im Jahr 2019“, Endbericht 2019 – BfEE 17/2017, Eschborn, 2020. https://www.bfee-online.de/SharedDocs/Downloads/BfEE/DE/Energiedienstleistungen/markterhebung2020.pdf;jsessionid=E5A7BCC549AB9401BB2EF181CFEBCEBA.2_cid378?__blob=publicationFile&v=3 [11.03.2021].
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G). https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/energiedienstleistungsgesetz-edl-g-nichtamtliche-lesefassung.pdf?__blob=publicationFile&v=1 [11.03.2021].
Sämtliche Abbildungen sowie die meisten Informationen stammen aus BfEE 2020.