Die Landesverbände waren fast vollständig zur Delegiertenversammlung erschienen. Es war eine sehr informative Sitzung dank der detaillierten Präsentationen von Vorstand und Geschäftsführung.
Interessensvertretung der Energieberater als wichtigste Aufgabe des Verbands
Wichtiges Erkenntnis war, dass sich stetiges Lobbying in der Politik und bei den relevanten Institutionen für Energieberater immer mehr bezahlt macht. Dazu gehören in der letzten Zeit:
- die um zehn Prozentpunkte erhöhten Bundesförderungen der investiven KfW-Förderprogramme für Einzelmaßnahmen und Effizienzhäuser
- ein zusätzlicher iSFP-Bonus, wenn die Einzelmaßnahme oder das Effizienzhaus in einem vorgelagerten individuellen Sanierungsfahrplan als sinnvolle Maßnahme/n vorgeschlagen und aufgeführt wurde (geplant ab Januar 2021)
- eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der verschiedenen Förderprogramme in der zum Teil ab 1. Januar 2021 umgesetzten Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG)
- ein Bonus von zehn Prozent beim Ausbau eines alten Ölkessels bei gleichzeitigem Einbau einer Heizung auf Basis erneuerbare Energien
- die Erhöhung der Energieberatung für Wohngebäude auf 80 % bei gleichzeitiger deutlichen Anpassung der Förderhöchstbeträge
- die (anfangs nicht geplante) 50-prozentige Förderung der Baubegleitung bei der steuerlichen Förderung
- eine vorher nicht existierende Einbindung der Baubegleitung beim Marktanreizprogramm, der Förderung für Heizungen mit erneuerbaren Energien (wenngleich beides leider nicht verpflichtend)
- die Einführung eines verbindlichen Energieberatungsgesprächs bei bestimmten Anlässen im Gebäudeenergiegesetz (GEG), dabei die Verhinderung, dass diese – wie im ersten Referentenenwurf noch aufgeführt – ausschließlich durch Energieberater der Verbraucherzentrale durchgeführt werden dürfen (jedoch leider derzeit nur als kostenlose Dienstleistung, jedoch mit Möglichkeit zur Akquise)
- die Zulassung aller ausgebildeten Energieberater zur Durchführung von Energieausweisen im Nichtwohngebäudebereich und den Förderprogrammen bei entsprechender Weiterbildung in diesem Bereich (das letzte in Planung)
Viele dieser Verbesserungen fordert der GIH vehement schon seit vielen Jahren. Sie wurden nun – auch dank politischem Rückenwind wegen deutlich zu hohen CO2-Emissionen im Gebäudebereich – Stück für Stück umgesetzt. Die höheren Förderungen steigern deutlich die Nachfrage und Umsetzung von ganzheitlichen und energetisch anspruchsvollen Sanierungen und Neubauten. Energieberater können dabei durch fachliche und unabhängige Beratung und Baubegleitung Kunden besser und ganzheitlich betreuen. Dadurch werden für die Kunden Bauschäden und Lock-in-Effekte vermieden. Last but not least profitieren Umwelt und Gesellschaft durch höhere Energieeffizienz und gesteigerten Einsatz erneuerbarer Energien.
Weitere Punkte der Mitgliederversammlung
Die Entlastung von Vorstand und Kassierer erfolgte dann auch mit 100%-iger Zustimmung.
Der von einer Fachanwältin erarbeitete Energieberater-Vertrag wird nun nach langer Entwicklungszeit im GIH-Shop online exklusiv für GIH-Mitglieder angeboten.
Die Auftragsdatenplattform soll in Kürze exklusiv für GIH-Mitglieder starten. Details folgen.
Die Anzahl der Online-Schulungen ist deutlich gestiegen. Vor-Ort-Fortbildungen zum GEG sind zum Teil schon terminiert.
Am Abend hatten GIH-Bundesvorstand und die Vertreter der Landesverbände beim geselligen Zusammentreffen mit den Kooperationspartnern aus der Wirtschaft Gelegenheit für informative Gespräche.
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